München/
Irak. Trotz der offiziellen Ablehnung des
Irak-Kriegs durch die Bundesregierung soll der deutsche
Geheimdienst Medienberichten zufolge die US-Truppen im
Irak unterstützt haben. Nach Informationen der „
Süddeutschen Zeitung” und des ARD-Magazins „
Panorama” blieben mindestens zwei Mitarbeiter des
BND während des gesamten Krieges in Bagdad und versorgten das
US-Militär mit Informationen. Dies sei vom
Geheimdienst-Koordinator im Kanzleramt,
Ernst Uhrlau, und dem damaligen
BND-Präsidenten
August Hanning gebilligt worden, berichtet die „SZ”. Ein hochrangiger deutscher Sicherheitsbeamter, der ungenannt bleiben wollte, sagte dem Blatt, zwei Agenten des
Bundesnachrichtendienstes hätten in der französischen Botschaft Unterschlupf gefunden, nachdem die deutsche Vertretung am 17. März
2003 - drei Tage vor Beginn des Krieges - geräumt worden sei. Die
BND-Mitarbeiter hätten ihre Arbeit während des Krieges fortgesetzt. Dazu habe auch die Zusammenarbeit mit dem
US-Militärgeheimdienst
Defense Intelligence Agency (
DIA) gehört. Diese Kooperation sei eine „politische Entscheidung” der rot-grünen Bundesregierung gewesen, zitierte die „SZ” aus Sicherheitskreisen. Ein ehemaliger Mitarbeiter des
US-Verteidigungsministeriums stellte die deutsche Hilfeleistung jedoch anders dar. Er sagte dem ARD-Magazin „
Panorama”, die Hilfe der Deutschen sei für die offensive
Kriegführung „sehr wichtig” gewesen. Der
BND habe „direkte Unterstützung” bei der „Zielerfassung” geliefert. Der
BND wies dies laut „
Panorama” zurück. Zwar seien tatsächlich zwei
BND-Mitarbeiter in Bagdad geblieben. Der
BND habe aber „den kriegsführenden Parteien keinerlei Zielunterlagen oder Koordinaten für Bombenziele zur Verfügung gestellt”.